Beleidigt und mit Wattebällchen beworfen

Mittwoch, 13. September 2006

"Nicht in die Klasse, Mama !"

So, da war er nun : Mein erster Schultag nach einer gefühlten Ewigkeit und die typischen Rituale, die schon wie im Schlaf von der Hand gehen und mir zugegeben auch etwas gefehlt haben. Aufstehen, rätseln was man anzieht, sich dann für das legere Jeansoutfit mit gespielt locker-flockigem Chic in Form eines Nirvana T-Shirts drunter entscheiden und zum Frühstückstisch pilgern.
Herausfinden, dass in der Zeitung auch immer nur deprimierende Nachrichten stehen und noch etwas Zeit für den Check des heute vorhergesagten Wetters haben.
Ich genieße es sehr selbst zu fahren, denn so hat man die Chance den Leuten indirekt seine Lieblingsmusik in angenehmer und unauffälliger Lautstärke näher zu bringen. Heute waren es zuerst die Killers und danach die Kings of Convenience. Nicht so GANZ gut ausbalanciert, aber ich rettete mich damit indem ich S. erzählte, dass wir ja auch Anleihen ihrer Easy Listening Mucke in unseren Songs hätten.

Der Himmel war - wie die ganze letzte Woche - unverschämt blau und gut gelaunt schlenderte ich gen Schule.
Dort traf ich auch sofort ein unglaublich nettes, gutaussehendes Wesen an und als sie erzählte welche Bands sie sich in nächster Zeit live ansehen will, war es um mich geschehen : Panic!at the disco und Plus 44 ("Das neue, tolle Projekt von Mark Hoppus von Blink 182!" erzählte ich stolz und sie war gleichermaßen geschockt und erfreut zugleich, dass ich ihr mit dieser Info den Tag versüßte) ! Und da sag noch jemand, Bandnamen und Songs auswendig zu kennen sei nicht nützlich ! HA ! Das I-Tüpfelchen : Sie fragte mich doch tatsächlich, ob ich nicht mit auf's Konzert von Plus 44 will ! Nach Köln !
Wenn jetzt draußen noch die Vögel gezwitschert hätten, wäre alles perfekt gewesen und insgeheim fragte ich mich langsam, was hier gleich um die Ecke kommt. Gewöhnlicherweise ist dann immer etwas faul, wenn ich mich so wunderbar leicht und geschmeichelt fühle.

Doch dann kam der Moment, der seit Jahrhunderten die Gemüter aller Schüler der Welt spaltet : Die Klassen, bzw. Kurseinteilung.
Wider Erwarten kam ich nicht gemeinsam mit der Mitfahrerin meiner Fahrgemeinschaft in eine Klasse, sondern mit GENAU den miesgelaunten und dämlichen Weibern, die ganz bestimmt den ganzen Tag 50 Cent hören und sich dabei toll fühlen !
Und an einem ganz kleinen Punkt in meinem Inneren fühlte ich mich zurückversetzt
an meine Realschultage, in denen ich betete und hoffte nicht mit meiner ehemals besten Freundin in eine Klasse zu kommen, weil ich mir damals sicher war diese Schule nicht zu überleben, bzw. mir ganz schnell einen Strick aus umweltfreundlichen Klopapier zu binden und mich mit einem leidenschaftlichen "Geronimooooo!" aus dem Fenster im Erdgeschoß zu stürzen.
"Nicht in die Klasse, nicht in den Kurs !"
15 Minuten später fühlte ich mich immer noch betrogen, da die Dozentin sich extra einen Zettel mit unseren Namen auf dem "BITTE IN EINE KLASSE! FAHRGEMEINSCHAFT!" in riesigen Lettern stand in ihren Ordner gelegt hatte und mit einer Trauermiene, die nicht mal meine Katze ihr abgenommen hätte mir mitteilte "Oh, es tut mir ja so leid, aber da war nichts zu machen!" mich und auch einige andere abwimmelte.

Ich glaube, ich habe noch nie so häufig geflucht. Nette Erkenntnis. Ich sollte mehr Sport treiben, dann wäre ich nicht immer gleich auf dem emotionalen Stand eines Zuchtbullen, wenn mich etwas nervt.

Das Ende vom Lied und dieses Schultages war, dass wir einen Haufen Informationen aufs Pausenbrot bekamen, ich einige Menschen wieder sah und z.T. auch erkannte die ich nicht kennen wollte und wir morgen laut Gerüchten aufgrund einer Fortbildung mit Workshops bis 23 Uhr in der Stadt bleiben müssen.

Ich glaube, ich verzichte auf die Schule und schlage mich als Tagelöhnerin in Südkanada durch.

"NICHT IN DIE KLASSE MAMAAAAA!"

Freitag, 8. September 2006

Ich will....

...ich will nicht mehr sauer sein. Und auch nicht neidisch. Weil das kindisch ist. Kann ja niemand was dazu.
Wobei : Ich genieße diese Momente, wo ich mich ungerecht behandelt fühlen kann und jedem mein Leid klage, indem ich böse Geschichten über sie erfinde. Im Geheimen.
Bin ich deshalb ein Arschloch oder sollte ich einfach mal vor ihrer Tür stehen und sagen : "Das hättest du haben können!" ?
Auch blöd.
Ach, ich denke wieder zuviel. Zuviel Sonne drückt aufs Gemüt.

Jung, verbraucht...

und semiprofessionell. Fragt man sich warum, fragt man einmal zuviel.

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Zuletzt aktualisiert: 13. Feb, 00:18

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Beleidigt und mit Wattebällchen beworfen
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