Mittwoch, 4. Oktober 2006

Zur Feier des Tages lassen wir einen Gefangenen frei !

Es gibt Tage, da ist man gütig und erträgt seinen Schmerz um anderen nicht auf die Nerven zu gehen und es gibt Tage, da kratzt man sich gedanklich am Kopf und findet das Pfennigstück am Straßenrand, ohne es nur auch annähernd gesucht zu haben. Man wollte zum Beispiel nur nach Hause ins Bett (die neue Hochburg der Faulheit in diesen wunderschön nach Melancholie und Regen riechenden Tagen), die Bauchschmerzen überdenken und nochmal die Szene um halb elf durchspielen als sie so wunderschön dalag und meinte "Ich hab noch nie eine Frau geküsst."
Dann kehrt man zum Tagesgeschäft zurück, bekommt eine unerwartete E-Mail, generell unerwartete Nachrichten (denn die riechen meist nach Frühling und Aufbruch) und denkt sich : "Ok, zur Feier des Tages. Aber nur heute. Weil heute Sister C Geburtstag hat und die Welt es bis auf den Niederschlag faul und gut mit mir gemeint hat."

Also lässt man einen Streit ruhen, einen Gefangenen frei und geht früher ins Bett. Die Vernunft trägt Grau. Ganz bestimmt. Macht irgendwie sexy.

Donnerstag, 28. September 2006

PC Freunde unter sich

DarkWinds:
das leben ist eine äußerst ironische, sarkastische Installation
murmel:
nur leider Beta
DarkWinds:
wenn überhaupt
DarkWinds:
aber ich wollte schon immer tester für irgendwas sein
DarkWinds: ;)

Einzigartig anders - Pearl Jam & Berlin, 22.09.-24.09.

Entschuldigt die lange Pause, aber diese Woche war mehr los als ich überhaupt geplant hatte, deswegen JETZT erst der Berlin Bericht.

"Sänk ju foar travelling wiss Deutsche Bahn!" nölt der Schaffner ins Mikro. Zu diesem Zeitpunkt haben Sister C. und ich schon eine Odysee in Sachen Zug hinter uns. Wegen einer fünfminütigen Verspätung standen wir am Gleis 7 wie bestellt und nicht abgeholt. Nach einem Abstecher zum Schalter waren wir auch nicht schlauer und beobachteten amüsiert eine rüstige Seniorin mit Stock und einer gehörigen Portion Wut im Bauch die DB Mitarbeiterin zusammenstauchte. Irgendwie erinnerte sie mich sofort an Miss Marple, denn sie argumentierte scharf und plausibel, wenn auch manchmal sehr erbost:

"Moin Zuch is fott. Isch fahr sonst immer von Frankfurt aus und wemmer aomol von Hanau aus fährt donn klappts nett!"

Die Mitarbeiterin schüttelte ebenfalls den Kopf über so viel Unvermögen bezüglich der Fahrplangestaltung und äusserte ihr Mitleid, indem sie sich gemeinsam mit Miss Marple echauffierte.
Gerade in dem Moment meiner Notiz treffen wir Miss Marple wieder. Sie hat es doch noch in unseren Zug geschafft und meint trocken : "Tja, der Ärger ist ja, dass ich im verpassten Zug eine Reservierung hatte. So hab ich wenigstens einen Grund mit direkt bei den Fritzen der DB zu beschweren, sonst denken die noch DIE ALTE FUCHTELT DA MIT IHREM STOCK RUM UND NICHT MAL NEN GRUND!"
Sie rückt das Image der DB ins rechte Licht, indem sie von einer netten Schaffnerin erzählt, die ihr in ihrer Not half. Immer noch schwadronierend und leicht belustigt flüchtet sie dann vom Raucherabteil und verkündet, dass sie sonst geräuchert wird, wenn sie da noch weiter sitzt. Definitiv eine der netten Alten. Wer an der ganzen Theorie darüber interessiert ist, klick am besten hier [runterscrollen bis zum Teil mit der Überschrift "14.09.2006 - Alter..."]

Um 20:05 rollen wir dann endlich in Berlin ein und sinken nach einem superleckeren Asiateller und spottbilligem Bier (0,5 Flasche : 1,50 €!!!) erschöpft, aber glücklich in unsere Betten.

Samstag, 23.09.

Mir fiel gestern Abend noch ein, wieviele Dinge ich doch gerade zum ersten Mal tue...
  • ich bin das erste Mal in Berlin, hab das erste Mal eine 0,5 Flasche [hier den Namen einer renommierten, deutschen Brauerei mit dem Anfangsbuchstaben "B" einsetzen] getrunken, das erste mal ein asiatisches Gericht mit Erdnusssoße gegessen.
Währe ich noch so grübele, finde ich mich am reichhaltigen Frühstücksbuffet wieder, das wir später verlassen um uns vor dem großen Konzert noch einmal ins Touristengewühl zu stürzen.
Mit U-und S-Bahn geht's dann weiter.

Und mann spürt sofort Berlin. Es geht nicht um Sightseeing und den ganzen Kram. Das kennt der Profi. Berlin ist einfach Berlin. Steht in der U-Bahn noch ein Gitarrist mit Panflöte, der ein paar Groschen sammelt, so läuft einem am Hauptbahnhof so manch anerkannter Reggeakünstler über den Weg.

Schließlich wollen alle irgendwo hin.

Und nicht selten spürt man die Seele der Stadt in jedem noch so kleinen Detail. Vor dem Reichstag bestaunen wir dann die ca. 45 km lange Warteschlange und raten, welche der Wartenden wohl heute abend bei Pearl Jam noch ansteht.
Der Abend des Konzertes rückt näher und wir nehmen mal wieder die S-, bzw. U-Bahn zur Wuhlheide. Dort treffen wir Fräggle und warten dann noch anderthalb Stunden in einer nur 300m langen Schlange.

Für sister C wurde das zur Geduldsprobe, während Fräggle und ich uns über die Mitwartenden amüsierten.
Zum Konzert an sich fallen mir gleich 3 Assoziationen ein :

Tanzen, Rührung, Dankbarkeit.

Die spürte man schon bei der fantastischen Vorband "The black keys" (Info ->hier!), die nur zu zweit, dafür mit mächtig Bumms und Blues beeindruckten.
Aber Berlin wäre ja nicht Berlin, wenn wir nicht noch ein Erlebnis der viereinhalbten Art gehabt hätten. Zuerst entdeckten wir die wunderbaren "Beatsteaks", heute mal ganz privat, die 2 Reihen vor uns Platz genommen hatten. So langsam fühlte ich mich wie im Film, denn Jasmin Tabatabai schlenderte mit Bier und Brezel bewaffnet an uns vorbei, was zu Beginn noch Staunen und Bewunderung erregte und dann zum Running Gag avancierte.
Und dann passierte etwas, was mir in meinem kleinen, bescheidenen Konzertgeher-Leben noch nicht passierte. Bei Auftrittszeit war 20:30 angesetzt, doch bereits um 20:15 gingen die Lichter aus und 50 000 Kehlen brüllten, was das Zeug hielt. Diese Band war augenscheinlich wirklich heiss darauf zu spielen und nicht nur ein Pflichtprogramm zu absolvieren. Und seine Nähe drückte Sänger Eddie Vedder nicht nur akustisch, sondern auch in deutscher (!) Sprache aus, feinsäuberlich auf einen großen Zettel notiert sprach er immer wieder die begeisterte Menge an und nicht nur sister C standen bei dem Satz
"Vielen Dank, dass ihr immer zugehört habt..."
die Tränen in den Augen.
Neben den neuen Songs des selbstbetitelten Knalleralbums spielten auch die guten, alten Hymnen wie "Alive", "Why go home", "Given to fly" und "evolution".
Wenn man meint, man müsse die Musik beschreiben die Pearl Jam machen, so muss man sich nur umdrehen und den Menschen auf den Rängen und im Innenraum in die Gesichter sehen : Freunde lagen sich in den Armen, ein Mädchen war so ergriffen, dass es weinte und alle waren logischerweise textsicher und voll bei der Sache, wenn Eddie sein Mikrofon gen Zuschauerraum hielt.
Nach dem Ganzen fühlte ich mich immer noch benebelt als wir in die S-Bahn stiegen und ich hatte noch eine ganze Weile die wunderbaren Melodien und Worte von Eddie und Konsorten im Kopf.
Ich hatte das erste Mal seit langer Zeit wieder richtig Spaß und lernte nebenbei noch ein paar nette Menschen kennen, die den langen Weg aus dem Saarland mit dem Auto (!!!!) auf sich genommen, um Pearl Jam zu sehen.
[Grüße an dieser Stelle, falls ihr das lest. Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr im Saarland bei eurem Festival mit dem seltsamen Namen. ;)]

Es war so, als hätte ich einen Superkraftstoff getankt, der meine innere Leere auffüllte. Und das hielt auch noch bis zum nächsten Tag an, auch wenn wir schon am Abend entschieden, dass wir früher als geplant fahren wollten.

Sonntag, 24.09.
Abschied ist immer ein bißchen wie Sterben. So erging es mir auch am frühen Morgen, wobei ich mich ausgeruht und fit fühlte. Auch eine absolute Premiere, denn das war in den vergangenen Monaten nicht immer so. Umso melancholischer wurde ich, als wir uns auf dem Weg zum Bahnhof machten.
Aber der Spruch mit dem sprichwörtlichen Koffer stimmt meiner Meinung nach wirklich, denn es gibt noch so vieles zu sehen was wir in der kurzen Zeit gar nicht schafften. Noch ein Grund wiederzukommen, sind die tollen Läden und Menschen, die die Stadt zu der machen, die sie ist : Einzigartig anders.

Bilder und Eindrücke in meinem Fotoalbum

Donnerstag, 21. September 2006

Wie das klingt...

..ich bin dann mal in Berlin übers Wochenende. Pearl Jam ankucken und nebenbei vielleicht noch auf die Popkomm zu Billy Talent.

Wuhahahahaha....das Leben ist schon verrückt.

Bleibt sauber !

Dienstag, 19. September 2006

Ich wusste es !

Soeben gefunden :

"Kinder, Dreck ist gesund!
In Deutschland leiden immer mehr Kinder an Allergien. Diese Tendenz zeichnet sich in den Städten mehr als auf dem Land ab, denn Stadtkinder spielen kaum noch im Freien.
"Die Kinder müssen raus in den Schmutz, um ihr Immunsystem zu trainieren", so lautet der Ratschlag von Professor Wolfgang Rebien, dem Präsidenten des Ärzteverbandes deutscher Allergologen.
Der geringe und seltene Kontakt mit Pollen und Bakterien schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko, an Allergien zu erkranken, so die Schlussfolgerung der medizinischen Spezialisten, welche sich jetzt in Wiesbaden zu einem Fachkongress trafen."
- Quelle : http://www.stern.de

Flaschenpost

Vorwort
Ich bitte alle, die mich persönlich kennen und das hier lesen : Nehmt es nicht ernster und wertet es nicht höher als das, was es ist. Digitale Gedanken, hervorgespült aus einem überladenen Hirn. Es musste einfach mal raus und vielleicht versteht ihr mich dann irgendwie besser. Oder so.


Liebe L.,
wenn du das hier liest, dann ist mein toller Plan nicht aufgegangen und ich habe es nicht geschafft dir zu sagen, wieviel du mir eigentlich bedeutest. Ich tue es lieber in einem öffentlich zugänglichen Blog als in einem Brief an dich oder einem Telefonat. Aber so bin ich. Und so sind Menschen. Soll keine Entschuldigung sein , ist einfach ein Fakt.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht erschrecke wenn ich irgendwo eine blonde Frau sehe. Denn irgendwie wünsche ich mir, dass du das bist die sich zu mir umdreht und nicht die komische Sprechstundenhilfe meiner Ärztin. Aber ich weiss auch, dass du gerade jetzt in diesem Moment glücklich bist und so bitter wie es klingt : Vielleicht wärst du es mit mir nicht geworden und alles ist besser so. Ich tue das hier, weil ich nicht schon wieder so baden gehen will wie vor einiger Zeit als ich mal einen Brief verschickte. Vielleicht ist es nicht ganz so schlimm wie damals, aber es ist mir wichtig.
Wie gesagt : Falls du das hier liest und Redebedarf hast - ich bin da.

Liebe K.,
ich schätze, spätestens jetzt wäre es an der Zeit mich mal wieder bei Dir zu melden. Aber ich kriege gerade so einiges nicht gebacken, deshalb hier ein paar Worte.
Ich möchte, dass du weisst wie sehr ich unsere gemeinsamen Erlebnisse genossen habe und hoffen folgen noch viele weitere. Was die Bewerbung angeht bastele ich gerade noch gedanklich an einer Stellenausschreibung. Aber nur falls du willst. Ich möchte da nicht komisch wirken.
Hoffe, du verstehst. Auf ein baldiges Wiederhören, bzw. Lesen.

Liebe T.,
wenn du wüsstest was mir gerade alles so im Kopf herumgeistert. Na ja, du weisst es ja wahrscheinlich. Du bist zu einem der wichtigsten Menschen in meinem kleinen, bescheidenen Leben geworden und ich möchte Dir hier sagen, was für ein toller Mensch und eine noch bessere Freundin bist - weil du es viel zu selten hörst.
Und das Leben sollte nicht so sein, wie es dir manchmal wiederfährt. Jeden Morgen, wenn du aufstehst sollte im Radio "wonderwall", "coffee and TV" und "have a nice day" laufen, du solltest deinen Verlag in FFM betreten und gefragt werden welchen Geniestreich von Geschichte du heute in deinem kleinen, mit einem Unionjack beklebten Köfferchen mitgebracht hast und es sollte nach der Arbeit ein Mensch auf dich warten, der dich wahrlich verdient hat. Das alles und noch viel mehr wünsche ich Dir und ich hoffe wir machen noch lange solche verrückten Dinge wie Zettelchen and BMW's kleben und laut in der Disco singen auch wenn alle anderen glotzen.
Ich hab dich lieb, Frau Kanne.

So, genug Schmalz für heute. Wie gesagt, nehmt es nur zu 50% wirklich ernst. Der Rest ist Übermüdung und Mitteilungsbedürfnis. Aber das ist eine andere Geschichte...

Donnerstag, 14. September 2006

Ich glotz' TV !

TV
Heute war ein großer Tag an der Fachakademie für Sozialpädagogik : Wir begannen unsere 2-tägige Fortbildung in Sachen Medienkompetenz. Wer sich jetzt verwundert die Augen reibt, dem möchte ich kurz erklären was man darunter versteht.
Es kamen externe Dozenten u.a. von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, die uns zuerst erklärten was sie tun und uns dann anhand eines Videoflims zeigten, woraus der Großteil ihrer Arbeit besteht.
Ein Job, den man nach dem Gesehenen dankend ablehnt, denn die BLM setzt sich nebst anderen Themen vor allem mit dem Jugendschutz und den Verstößen diverser Sender gegen diese Bestimmungen auseinander. Da muss man sich manch hartes Material mehrmals ansehen bevor man entscheidet, ob und vor allem WIE der ausstrahlende Sender gegen den Jugendschutz verstößt.
Verständlicherweise gab es bei einigen Ausschnitten entsetzte Aufschreie und manch einer wurde sich bewusst, was er täglich konsumiert ohne zu hinterfragen ob das für die kleine Cousine sehenswert ist oder nicht. Sehr interessant. Ich liess es mir deshalb auch danach nicht nehmen mich bei der Dozentin für den tollen Vortrag zu bedanken, welche etwas geplättet aber dankbar zu verstehen gab, dass es auch kein einfacher Beruf ist.
Dann ging's in unsere einzelnen Workshops. Und siehe da : Wieder hübsche Frauen im Anmarsch ! Da fällt mir wieder der Spruch mit dem Kind im Süßigkeitenladen ein, aber der ist ja zu genüge bekannt.

Wir werkelten bis 18:00 Uhr mit verschiedenen Videoeffekten und einer sehr profesionell aussehenden Kamera herum und dachten uns eine Geschichte aus, bei der Geister und Softgetränke eine maßgebliche Rolle spielten. Ich bemerkte gar nicht wie die Zeit verflog und danach wartete noch ein liebevoll zubereitetes Buffet auf uns.

Schlüsselwörter/Sätze des Tages :

"Also ihr könnt mich ruhig Karo nennen. Ich mag das, wenn man sich duzst. -> dito ! ^^
Schlüsselkompetenz
Getränkeautomat
Mindestdauer

Apropos Mindestdauer : Ich bin vor einer Stunde von dem gewohnt chic ausgedrückten "Event" namens "Get together", bzw. gemütliches Beisammensein wie es schön altdeutsch heisst nach Hause gekommen.
Die negative Seite daran.
Na ja, wie sagte mal ein schlauer Mensch : "Ein bißchen Verlust ist immer."
Passt auch für einige andere Dinge.
Aber das ist eine andere Geschichte....

Mittwoch, 13. September 2006

"Nicht in die Klasse, Mama !"

So, da war er nun : Mein erster Schultag nach einer gefühlten Ewigkeit und die typischen Rituale, die schon wie im Schlaf von der Hand gehen und mir zugegeben auch etwas gefehlt haben. Aufstehen, rätseln was man anzieht, sich dann für das legere Jeansoutfit mit gespielt locker-flockigem Chic in Form eines Nirvana T-Shirts drunter entscheiden und zum Frühstückstisch pilgern.
Herausfinden, dass in der Zeitung auch immer nur deprimierende Nachrichten stehen und noch etwas Zeit für den Check des heute vorhergesagten Wetters haben.
Ich genieße es sehr selbst zu fahren, denn so hat man die Chance den Leuten indirekt seine Lieblingsmusik in angenehmer und unauffälliger Lautstärke näher zu bringen. Heute waren es zuerst die Killers und danach die Kings of Convenience. Nicht so GANZ gut ausbalanciert, aber ich rettete mich damit indem ich S. erzählte, dass wir ja auch Anleihen ihrer Easy Listening Mucke in unseren Songs hätten.

Der Himmel war - wie die ganze letzte Woche - unverschämt blau und gut gelaunt schlenderte ich gen Schule.
Dort traf ich auch sofort ein unglaublich nettes, gutaussehendes Wesen an und als sie erzählte welche Bands sie sich in nächster Zeit live ansehen will, war es um mich geschehen : Panic!at the disco und Plus 44 ("Das neue, tolle Projekt von Mark Hoppus von Blink 182!" erzählte ich stolz und sie war gleichermaßen geschockt und erfreut zugleich, dass ich ihr mit dieser Info den Tag versüßte) ! Und da sag noch jemand, Bandnamen und Songs auswendig zu kennen sei nicht nützlich ! HA ! Das I-Tüpfelchen : Sie fragte mich doch tatsächlich, ob ich nicht mit auf's Konzert von Plus 44 will ! Nach Köln !
Wenn jetzt draußen noch die Vögel gezwitschert hätten, wäre alles perfekt gewesen und insgeheim fragte ich mich langsam, was hier gleich um die Ecke kommt. Gewöhnlicherweise ist dann immer etwas faul, wenn ich mich so wunderbar leicht und geschmeichelt fühle.

Doch dann kam der Moment, der seit Jahrhunderten die Gemüter aller Schüler der Welt spaltet : Die Klassen, bzw. Kurseinteilung.
Wider Erwarten kam ich nicht gemeinsam mit der Mitfahrerin meiner Fahrgemeinschaft in eine Klasse, sondern mit GENAU den miesgelaunten und dämlichen Weibern, die ganz bestimmt den ganzen Tag 50 Cent hören und sich dabei toll fühlen !
Und an einem ganz kleinen Punkt in meinem Inneren fühlte ich mich zurückversetzt
an meine Realschultage, in denen ich betete und hoffte nicht mit meiner ehemals besten Freundin in eine Klasse zu kommen, weil ich mir damals sicher war diese Schule nicht zu überleben, bzw. mir ganz schnell einen Strick aus umweltfreundlichen Klopapier zu binden und mich mit einem leidenschaftlichen "Geronimooooo!" aus dem Fenster im Erdgeschoß zu stürzen.
"Nicht in die Klasse, nicht in den Kurs !"
15 Minuten später fühlte ich mich immer noch betrogen, da die Dozentin sich extra einen Zettel mit unseren Namen auf dem "BITTE IN EINE KLASSE! FAHRGEMEINSCHAFT!" in riesigen Lettern stand in ihren Ordner gelegt hatte und mit einer Trauermiene, die nicht mal meine Katze ihr abgenommen hätte mir mitteilte "Oh, es tut mir ja so leid, aber da war nichts zu machen!" mich und auch einige andere abwimmelte.

Ich glaube, ich habe noch nie so häufig geflucht. Nette Erkenntnis. Ich sollte mehr Sport treiben, dann wäre ich nicht immer gleich auf dem emotionalen Stand eines Zuchtbullen, wenn mich etwas nervt.

Das Ende vom Lied und dieses Schultages war, dass wir einen Haufen Informationen aufs Pausenbrot bekamen, ich einige Menschen wieder sah und z.T. auch erkannte die ich nicht kennen wollte und wir morgen laut Gerüchten aufgrund einer Fortbildung mit Workshops bis 23 Uhr in der Stadt bleiben müssen.

Ich glaube, ich verzichte auf die Schule und schlage mich als Tagelöhnerin in Südkanada durch.

"NICHT IN DIE KLASSE MAMAAAAA!"

Montag, 11. September 2006

I wish I was a piece of wood - 5 Jahre - Gedankenfetzen



Es ist eine stupide Arbeit. Aber immerhin lenkt es ein bischen ab. Holz aufschichten. Mit einer einer zweckentfremdeten Eisenklammer hacke ich ins Holz, um es nicht aufheben zu müssen. Gesundheit geht vor. Und sich Bücken müssen ist in seinem Alter auch nicht mehr gesund.
Wir beginnen um 11:30 und arbeiten bis 12:15.

Rückblick. 11.September 2001. Ich glaube, es war 9:00. Oder so. Egal.

Meine Schwester :"Hey, was bringen die denn um diese Uhrzeit schon einen Actionfilm ? Da fliegen Flugzeuge ins World Trade Center."

Kawooom ! Die Eisenklammer saust ins Holz. So langsam wird es warm hier draussen. Es ist einer dieser Spätherbst Tage mit unverschämt blauem Himmel der einlullend und sorgenfrei wirkt.


Moderator : "Im Inneren des World Trade Centers herrschen aufgrund des brennenden Kerosins wohl ungefähr 1000 C° Die Überlebenschancen für die dort eingeschlossenen Menschen stehen schlecht. "


Verdammtes Kleinzeug. Die Holzreste legen sich auf die verschwitzte Haut. Es juckt überall.

Mein Vater : "Das kleine Geschnipsel kannst du da auf den großen Haufen aufschichten."


Das einzige Anzeichen für James Gartenbergs Existenz war sein Vielfliegerpass. Den fand man in den Trümmern des World Trade Centers.
Seine Mutter wünscht sich ein Denkmal auf dem alle Namen der Opfer eingraviert sind. So hat sie wenigstens einen Ort an dem sie um ihren Sohn trauern kann. Er hinterlässt eine Frau und zwei kleine Töchter.


Ich hoffe, ich hole mir keinen Schliffer. Bin so in Gedanken, dass ich mir fast ins Schienbein hacke.


Mein Vater : "Pass auf, dass der ganze Haufen nicht wieder zusammenfällt, sonst müssen wir wieder von vorn anfangen."



Um 10:29 Uhr bricht der Nordturm des World Trade Centers unter einem furchterregenden Bersten zusammen. Niemand weiß zu diesem Zeitpunkt wieviele Menschen noch im Gebäude waren. Nicht mal Peter Kloeppel.



Mein Vater : "Soooo, dann wären wir langsam fertig. Du kannst rein gehen. Ich komme gleich nach."



Wie viele Feuerwehrleute wohl an diesem Tag ins WTC rannten, in dem Glauben sie könnten Leute retten? Es dürften wohl hunderte gewesen sein...wie viele kamen nicht mehr nach Hause?



Mein Vater : "Ja, das sieht doch schon gut aus. Kannst es so stehen lassen. Wir machen später weiter."



Das Mt. Sinai Krankenhaus in New York betreut kostenlos Opfer und Betroffene des 11. September und bietet psychologische Hilfe an. Bisher ließen sich dort ca. 10.000 Menschen behandeln.


Ich glaube, ich gehe dann wieder Holz aufschichten. Das lenkt ab.

Frühlings- und Speckrollen

So endete das Wochenende doch noch versöhnlich. Ich fuhr spontan zu meinem liebsten männlichen Freund und fand dort auch seine Freundin vor, die seit neuestem bei ihm wohnt. Gut so, da bekam ich nämlich gleich einen Latte Macciato und später noch Amaretto. Nachdem so einiges vertont war, versteht sich. Wir fingen an über reiche Drecksschrazen (mein neues Lieblingswort, ist beschrieben mit : "ungezogenes, verwöhntes Kind"), komische Kindergarteneltern und doofe Dozenten zu lästern, während J. eine ca. 3m große Hornisse an der Scheibe bemerkte. Nach einem langen Kampf mit einer nicht funktionalen Fliegenklatsche widmeten wir uns dem gemütlichen Teil, da S. um ca. 1 Uhr einfiel, dass noch Frühlingsrollen im Kühlschrank vor sich hin frierten. Die tauten wir auf und philosophierten über Frauenthemen wie die Herkunft von Speckröllchen und Männer-Frauen Dialoge.
Wort des Tages : "Pettingrohr" (O-Ton : "Das heisst fei wirklisch so!" - am Ende hies es doch Peddigrohr, aber letzteres klang eher nach Bastelstunde als nach Spaß).

Erkenntnis des Wochenendes : Die besten wohnen eh um die Ecke.

Jung, verbraucht...

und semiprofessionell. Fragt man sich warum, fragt man einmal zuviel.

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